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Unser Projekt zum ökologischen Ackerbau
September 2016: Die Geburt von 260 Babys
September 2016: Die Geburt von 260 Babys

Bis zu diesem Jahr hatte mein Schwager ein Stück Land, das direkt neben unserem Hain mit Clemenvillas lag. Mein Schwiegervater hatte es seit 8 Jahren nicht mehr bearbeitet, wie das so oft mit so vielen anderen Hainen in unserem Landkreis geschieht, weil es nicht rentabel ist. Man hat den Hain einfach brach liegen lassen, die Bäume ausgerissen, und das Unkraut wuchs, bis es größer war als ich. In diesem Jahr und mit Blick auf die Zukunft unseres Unternehmens haben wir beschlossen, dieses Stück Land zu kaufen und das Abenteuer zu wagen, es auf ökologische Weise zu bearbeiten und dort weitere Clemenvillas anzubauen.

Wir wissen zudem, dass viele unserer Kunden großes Interesse an ökologischen Produkten haben. Außerdem glauben wir auch persönlich an die Zukunft dieser Art Landwirtschaft, und zwar wegen Gründen wie der Differenzierung vom traditionellen Modell, der Fruchtqualität, der wirtschaftlichen und umweltpolitischen Nachhaltigkeit usw..

Allerdings bringt der ökologische Ackerbau, um gewinnbringend zu sein, mit sich, dass spezifische und meistens komplexere Techniken - vor allem um Schädlinge zu bekämpfen, falls diese auftreten - sowie eventuell weitere Mitarbeiter für bestimmte Aufgaben benötigt werden. Und auch wenn einige Tätigkeiten beim Anbau nicht mehr notwendig sind - wie der Einkauf und die Anwendung von konventionellen Schädlingsbekämpfungsmitteln -, ist es aus diesem Grund möglich, dass am Ende die Produktionskosten steigen.

Die Unkenntnis und das Misstrauen gegenüber diesen Techniken und generell gegenüber dem ökologischen Modell ist allgemein unter den ortsansässigen Landwirten verbreitet. Einerseits fürchten sie die vermeintliche Gefahr, eine unbrauchbare Ernte zu erhalten oder dass diese vom konventionellen Markt nicht angenommen wird, z.B. weil die Schalen der Orangen Fehler haben. Andererseits könnten sie einen möglichen Anstieg der Produktionskosten angesichts der momentanen Preise auf dem konventionellen Markt nicht auffangen, da im Moment ihr Profit kaum die Ausgaben ihrer eigenen Arbeit abdeckt.

Das alles hat zur Folge, dass die Umwandlung vom konventionellen zum ökologischen Ackerbau weder einfach noch schnell ist. Trotzdem sind wir in unserem Fall dazu entschlossen, es zu versuchen, wobei wir auf spezielle Beratung zählen können, wie wir weiter unten erklären werden. Bis es so weit ist, und besonders wenn alles gut klappt, versuchen wir einige Landwirte, die uns ihre Orangen verkaufen, dazu anzuregen, die Behandlung mit Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie mit Fungiziden zu reduzieren oder komplett zu unterlassen. Im letzten Jahr konnten wir sogar bereits auf einen Navelina-Hain ohne Behandlung zurückgreifen, und auch dieses Jahr können wir ihn voraussichtlich beernten.

Wir haben uns dem ökologischen Ackerbau verschrieben, sowohl bei der Neupflanzung als auch bei dem vorhandenen Clemenvilla-Hain. Außerdem haben wir im Januar 2017 das offizielle Öko-Zertifikat für beide Haine beantragt. Dieses erhält man in ungefähr drei Jahren, so dass der Boden Zeit hat sich zu reinigen, festgestellt werden kann, dass es keine Verunreinigung mit Schädlingsbekämpfungsmitteln aus den Nachbarhainen gibt oder dass z.B. keine Unkrautvernichtungsmittel benutzt wurden. Aus diesem Grund werden die Clemenvillas in unserem Hain dieses Jahr nicht behandelt, auch wenn wir niemanden hinters Licht führen wollen: bis wir das entsprechende Zertifikat nicht erhalten haben, ist unser Hain legal gesehen nicht ökologisch.

Wie haben wir es gemacht?

Wir erhalten Beratung von einem Agraringenieur, der Spezialist für den ökologischen Anbau von Zitrusfrüchten ist.

Bei der Neupflanzung

Bei der Neupflanzung

Wir haben 260 Bäume der Sorte Clemenvilla gepflanzt. Während des Sommers haben wir sie wöchentlich gegossen, da sie noch kleine Wurzeln haben und es in Cullera sehr heiß ist. Wir gießen mittels Überschwemmung, d.h. das Wasser kommt durch einen Kanal bis zum Landstück und wird dann in zwei kleinen seitlichen Furchen in Richtung der Setzlinge geleitet. Aus den Furchen entnehme ich das Wasser mit einem Eimer und gieße jede einzelne Pflanze damit. Das nenne ich „ihnen das Fläschchen geben“.

Unkraut

Unkraut

Die Furchenrücken bedecken wir mit einer Plane, die das Wachsen von Unkraut verhindert, sodass der Setzling keine Wasserkonkurrenz mit Unkraut hat. Zwischen den Furchenrücken mähen wir das Unkraut, wenn es groß ist - es wächst sehr schnell im Sommer. Durch das Mähen verschwindet das breitblättrige Unkraut Schritt für Schritt und es breiten sich im Gegenzug Gräser aus, die eine grüne Decke bilden und gut neben den Orangenbäumen existieren können. Diese grüne Decke hält im Gegensatz zum traditionellen Ackerbau die Erde „lebendig“, da sie die Feuchtigkeit besser hält und dort Pilze und Insekten leben, die auch bei der Zuführung von Mineralien und Sauerstoff in den Boden helfen.

Schädlinge

Schädlinge

Kurz nachdem wir “die Babys” gepflanzt hatten, bemerkte ich, dass einige von ihnen Läuse hatten. Läuse müssen entfernt werden, da sie die Triebe der Setzlinge schädigen. Während wir darüber nachdachten und den Ingenieur und einige Kollegen fragten, wie wir damit umgehen sollten, verging die Zeit und das Unkraut wuchs schnell. Als ich Ximo, unserem Arbeiter, die Läuse an den Setzlingen zeigen wollte, konnte ich sie zu meiner Überraschung nicht mehr finden. Ohne die Anwendung irgendeines Schädlingsbekämpfungsmittels waren sie verschwunden. Aber wie? Das Unkraut hatte auch Marienkäfer, die der natürliche Feind der Läuse sind, angelockt, und die hatten sie gefressen. Sicher ist es bei anderen Schädlingen nicht so einfach, aber es war wie ein Wunder! Mit Recht spricht man von der Weisheit der Natur. Mal sehen, wie es beim nächsten Mal läuft...

Nun ja, wir freuen uns sehr über dieses Projekt, außerdem verbringen wir den Sommer in unserem angrenzenden Sommerhäuschen, so dass mein Mann und ich die Setzlinge jeden Tag hegen und pflegen können.

September 2017: Das zweite Jahr unserer ökologischen Plantage
September 2017: Das zweite Jahr unserer ökologischen Plantage

Der letzte Winter war ein besonders harter Winter in Bezug auf das Klima in unserem Dorf Cullera. Die Unwetter, die es von Ende November bis Ende Januar gegeben hat, machten einen großen Teil der Orangen- und Mandarinenernte unbrauchbar und erschwerten unsere Erntearbeit und die Versendung der Früchte sehr. Auch unsere junge ökologische Plantage wurde sehr in Mitleidenschaft gezogen, da der Wind die kleinen Pflanzen beschädigte, so dass sie fast keine Blätter mehr hatten und ziemlich traurig aussahen. Das war ein harter Moment.

Diesen Frühling mussten wir ein Drittel der Pflanzen neu pflanzen. Zum Glück haben sowohl die alten als auch die neuen Pflanzen kräftig ausgetrieben und werden wirklich schön. Mit diesen neuen Trieben wächst auch wieder unsere Hoffnung. Wir hätten gern, dass sie schneller wachsen würden, aber wie man so schön sagt: gut Ding braucht Weile...

Dieses Jahr waren die Marienkäfer nicht genug, um die Läuseplage in den Griff zu bekommen, so dass wir sie bekämpfen mussten. Wir haben das mit Niembaumöl gemacht, ein natürliches Öl, das aus den Samen eines indischen Baumes gewonnen wird, der spektakuläre Eigenschaften hat, sowohl im Ackerbau als auch in der Medizin. Es hat uns sogar dabei geholfen, den Wurm “Zitrusfruchtdurchwühler” zu bekämpfen. Der Ergebnis war ganz klar positiv.

Nach eineinhalb Jahren ohne jede chemische Behandlung von unserer Mandarine Clemenvilla können wir nächstes Jahr das Zertifikat “In ökologischer Umwandlung” vorzeigen.

September 2018: In Umwandlung zur ökologischen Plantage
September 2018: In Umwandlung zur ökologischen Plantage

Nächsten Januar ist es zwei Jahre her, dass wir das Bio-Zertifikat beantragt haben, sodass wir aufgrund der gesetzlichen Regelung ab Januar 2020 über das Zertifikat verfügen können.

Der letzte Winter war meteorologisch gesehen sehr vorteilhaft, und wir sind sehr froh, weil die jungen Bäume kräftig wachsen und ein vielversprechendes Aussehen haben. Diesen Sommer haben wir die Plane gegen das Unkraut, die um die Pflanzlinge herum ausgebreitet war, entfernt, weil sie nicht mehr gut war, sodass das Unkraut mehr Arbeit gemacht hat und wir die Methode der Mahd benutzen, um es in Schach zu halten.

Im Gegensatz dazu ist der Hain, aus dem die Clemenvillas sind, die wir in den letzten Jahren gegessen haben, und der sich auch in der Umwandlung zur ökologischen Plantage befindet, in keinem so guten Zustand, und zwar bedingt durch die Schäden, die von den Unwettern im vorigen Winter hervorgerufen wurden. Trotzdem gibt er mit seinen mehr als 40 Jahren immer noch Clemenvillas von guter Qualität, allerdings etwas weniger als früher.

Joan, der sich um die beiden Plantagen mit der Hilfe von Ximo kümmert, betreut die Bäume mit Liebe: Beide sind dafür verantwortlich, die Bäume mit dem Niemöl zu besprühen, um Plagen fernzuhalten, sie im Sommer oft zu gießen, und all die anderen notwendigen Aufgaben durchzuführen, damit ein gesunder und professioneller Ackerbau möglich ist.

September 2019
September 2019

Dieses Jahr wachsen die jungen Bäume weiter, aber langsam... Der große Hain ist energisch zurückgeschnitten worden, um zu sehen, ob er wieder mit Kraft nachwächst, weil er in einem ziemlich schlechten Zustand war. Er ist schon alt und hat die Unwetter von vor zwei Wintern erlitten. Trotzdem sind die wenigen Clemenvillas, die er hervorgebracht hat, von einer guten Größe und gutem Aussehen. Und dieses Jahr verfügen sie über das Zertifikat “in Umwandlung zu ökologisch”. Um es zusammen zu fassen, haben wir in dieser Saison wenig eigene Produktion von Clemenvilla. Wir hoffen, dass es im nächsten Jahr, in dem wir das Zertifikat “Bio” haben werden, viel mehr sind. Der Weg hierher war nicht einfach und noch muss es sich zeigen, welche Früchte wir davon tragen können, aber... wir bleiben auf dem Weg und schreiten voran!

Oktober 2020
Oktober 2020

Endlich ist es so weit: Die Ernte der Clemenvilla aus unserem Hain ist in diesem Jahr offiziell ökologisch! Die jungen Bäume produzieren allerdings noch nicht viel. Die alten haben nach dem Schnitt vom letzten Jahr kräftig ausgetrieben und sehen sehr schön aus. Leider haben sie wegen des Schnitts nur mittelviel pflanzliches Material, und da dieses Jahr im Allgemeinen keine große Produktion mit sich bringt, gibt es nicht so viele Mandarinen. Aber wir können nicht klagen, denn wie auch immer die Produktion ausfällt, ist sie unser Verdienst. In den letzten drei Jahren haben wir uns weitergebildet, Erfahrungen gesammelt und die Hoffnung darauf verstärkt, dass die ökologische Landwirtschaft bei Zitrusfrüchten möglich ist.

Letztes Jahr haben wir zudem zwei Haine für einen Zeitraum von 10 Jahren gemietet, und zwar mit dem Vorsatz, den Anbau in einen ökologischen umzuwandeln. Es handelt sich um die Sorten Clemenvilla und Lanelate. Diese Haine waren sich von ihren Besitzern mehr oder weniger selbst überlassen worden, wie es bei vielen Hainen unseres Landkreises der Fall ist. Die geringe Wirtschaftlichkeit, die mit dem konventionellen Anbau und der konventionellen Vermarktung einhergehen, ebenso wie das Älterwerden der Landwirte, bewirkt, dass viele dieser Haine nicht mehr bewirtschaftet oder sich selbst überlassen werden oder sogar die Bäume entfernt werden. Wir sind sehr froh über diese Projekte, da sich die Bäume trotz der fehlenden Pflege in einem guten Zustand – und jetzt auch in guten Händen – befinden.

Sie können Fotos von der ökologischen Neupflanzung hier sehen: Fotogalerie.